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  Rassebeschreibung Farbenzwerge
 

Entstehung

In einigen Fachbüchern wird gleich lautend berichtet, dass vor über 50 Jahren die Geburtsstunde der Farbenzwerge war. Der Gedanke kam seinerzeit auf, neben den bekannten Hermelinkaninchen auch farbige Zwergkaninchen zu züchten. Wie auch in anderen Rassen waren auch hier Züchter aus Holland die Vorreiter. Zur Zucht sollen seinerzeit Hermelin und Wildkaninchen verwendet worden sein, wobei in der F1-Generation ausschließlich wild- und eisengraue Tiere gefallen sind. Durch weitere Zuchtversuche kamen weitere Farben hinzu. 1956 wurde die Rasse Farbenzwerge im Einheitsstandard der Bundesrepublik anerkannt. Wurden auf der Bundesschau 1980 in Hannover 625 Tiere in 13 Farbenschlägen gezeigt, so waren es 1997 in Nürnberg 1157 Tiere in 29 Farbenschlägen. Dies macht deutlich, welcher Beliebtheit sich die Farbenzwerge erfreuen.

Der Standard

Größe und Gewicht: Das Mindestgewicht beträgt 1,0 kg(17 Pkt.), das Normalgewicht zwischen 1,1 und 1,35 kg(20 Pkt.) sowie das Höchstgewicht 1,5 kg(17 Pkt.). Über 1,5 kg und unter 1,0 kg bedeuten den Ausschluss von der Bewertung. Zwischen dem Mindestgewicht und dem Normalgewicht bzw. zwischen dem Normalgewicht und dem Höchstgewicht werden in 50g Schritten Punktabzüge vorgenommen.

Körperform und Bau: Der Körper ist gedrungen und walzenförmig, vorne und hinten gleichmäßig breit. Die Rückenlinie ist kurz und hinten gut abgerundet. Die Läufe sind passend zum Zwergentyp, die Blume ist kurz und anliegend.

Fell: Es wird ein kurzes, dichtes und weiches Fell verlangt. Die Begrannung ist fein und gleichmäßig. Die Ohren sind gut behaart.

Kopf und Ohren: Der Kopf ist kurz und breit und sitzt dicht am Rumpf, die Augen sind groß und treten etwas hervor. Die Ohren sollen eng beieinander stehen und möglichst nicht länger als die Idealohrlänge von 5,5 cm sein.

Deckfarbe und Gleichmäßigkeit (Perlung): Die Deckfarbe ist blaugrau (blauwildfarbig) in den Abtönungen hell, mittel und dunkel, wobei der Mittelton den Vorzug erhält. Die Augen sind blaugrau, die Krallen hornfarbig. Die Perlung ergibt sich aus hellgrau und dunkel gespitzten Grannenhaaren.

Zwischen- u. Unterfarbe: Die Zwischenfarbe ist schmal und bräunlich, sie tritt jedoch nicht scharf abgegrenzt in Erscheinung. Die Unterfarbe ist blaugrau. Bei beiden Farbenschlägen wird eine intensive Bauchunterfarbe verlangt.

Anmerkungen zum Standard

Pos. 1: Als ideales Ausstellungsgewicht kann man die Spanne zwischen 1,2 und 1,3 kg bezeichnen. Für die Zucht kann man auch Häsinnen mit einem Gewicht bis zu 1,4 kg verwenden, Rammler hingegen sollte man nur mit einem Gewicht bis maximal 1,35 kg einsetzen.

Pos. 2: Wichtig bei der Auswahl der Zucht- und Ausstellungstiere sind kräftige Vorderläufe, parallel zum Körper stehende Hinterläufe, ein gut gerundetes Becken sowie eine breite Schulterpartie. Die Tiere sollten über einen breiten Rippenbogen verfügen. Es ist nicht mehr zeitgemäß und ausreichend, nur ein gut gerundetes Becken zu haben, um hohe Punktzahlen in dieser Position zu bekommen. Das ganze Verhältnis muss stimmen, so dass man auch erkennt, das es sich um einen Zwerg handelt. Diese kann man in der oben genannten Gewichtsspanne erreichen. Das Verhältnis Höhe zu Breite zu Länge (lt. Standard 1 zu 1 zu 3) ist bei den Farbenzwergen etwas außer Kraft gesetzt, da es im Standard heißt: kurz und gedrungen. Somit müsste hier das Verhältnis 1 zu 1 zu 2,5 heißen.

Pos. 3: Wichtig ist, das eine Dichte wie beim Hermelin angestrebt wird. Die Länge des Fells sollte unbedingt der Standardforderung entsprechen, jedoch sollte man eine etwas längere Granne vorziehen (bis max. 2mm). Bei einigen Farbenschlägen ist es sicher von Vorteil, eine etwas längere Granne bezüglich einer guten Deckfarbe zu haben. So ist es auch bei den Perlfehfarbigen, denn nur so kommt eine Perlung zustande. Außerdem kann man auch bei den grauen Farbenschlägen feststellen, das eine etwas längere Granne eine schönere Schattierung hervorruft.

Pos. 4: Züchter die auf Typ achten haben mit den Köpfen keine Probleme, denn nur ein kurzer breiter Kopf verkörpert den Typ. Zu beachten wären gelegentlich die Augen, die bei einigen Zuchten etwas tief liegen. Die Ohren sollten von kräftiger Struktur, gut gerundet und in der idealen Länge sein. Für die Zucht kann man auch Häsinnen mit 6 cm Ohren einsetzen, jedoch nie einen solchen Rammler.

Pos. 5: Bei den perlfehfarbigen Farbenzwergen gibt es vielfach Probleme mit den Bindenansätzen an den Vorderläufen. Hier ist es allerdings wie bei den großen Perlfeh, dass Tiere mit Bindenansätzen meistens eine sehr schöne und feine Perlung zeigen. Besonders gut tritt diese Perlung bei den mittleren Farbenschlägen (im Blauton) auf.

Pos. 6: Bei den perlfehfarbigen Tieren ist das Hauptproblem die Unterfarbe, die hell bzw. durchsetzt sein kann. Die Zwischenfarbe soll lt. Standard schmal und nicht abgegrenzt sein. Leider werden bei der Bewertung vielfach die Tiere mit breiter Zwischenfarbe vorgezogen. Farblich gibt es hinsichtlich der Zwischenfarbe wenig Probleme.



 
 
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